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Pathologische Angst

Phobie, Panikstörung und generalisierte Angstsstörung

Bei manchen Menschen, nimmt die Angst ein übersteigertes und nicht angemessenes Ausmaß an und wird von dem Betroffenen als Leiden empfunden. In diesen Fällen hat die Angst bereits Krankheitswert und man spricht von einer Angsterkrankung, bzw. Angststörung. Angststörungen und Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Angst tritt aber nicht nur in Form einer Angst- und Panikstörung auf, sondern kommt als Begleiterscheinung bei vielen anderen Psychischen Krankheiten vor.

Angst- und Panikstörungen verlaufen häufig Wellenförmig, wobei durchaus längere beschwerdefreie Zeiten auftreten können. Häufig bestehen zusätzlich weitere psychische Störungen, z.B. Depressionen oder Alkohol- und Medikamentenmissbrauch.

Nicht jede Angst oder Panikattacke hat Krankheitswert oder führt gleich zu einer Angsterkrankung, die aus eigenem Antrieb nur noch kaum überwunden werden kann. Die Ursachen einer Angststörung sind in der Regel multifaktoriell. Das bedeutet, dass mehrere Faktoren (z.B. nicht nur eine genetische Disposition alleine) zur Auslösung einer Angststörung führt.

Hypnosetherapie bei Angststörungen

Die Behandlung von Ängsten, Phobien und Zwangserkrankungen ist eine Stärke der Hypnosetherapie und eines unserer Therapieschwerpunkte. Die Hypnose erlaubt dem Therapeuten eine flexible und individuell auf die Situation abgestimmte Herangehensweise mit einer hohen Wirkungsintensität.

Es ist sowohl möglich, die Hypnose suggestiv als auch analytisch einzusetzen. Bei der suggestiven Vorgehensweise steht eher eine Symptomverbesserung im Vordergrund. Also die Angst positiv zu beeinflussen. Bei dem analytischen Ansatz wird mit Hilfe der Hypnose nach den Ursachen der Angststörung gesucht und sozusagen „das Übel an der Wurzel gepackt“. Beide Vorgehensweisen lassen sich auch entsprechend kombinieren. Welche dieser Herangehensweisen letztlich zum Erfolg führen kann, liegt einerseits in der Persönlichkeit unserer Patienten und andererseits an der Beschaffenheit der Angst.

Wie werden Angststörungen unterschieden?

Angststörungen werden im ICD-10 (Internationale Klassifikation psychischer Störungen, der Weltgesundheitsorganisation) unter als „neurotische Belastungs- und somatoforme Störungen“ (F4) aufgeführt. Es handelt sich somit um eine neurotische Erkrankung. Allerdings können Ängste auch bei unterschiedlichen organischen (z.B. Überfunktion der Schilddrüse, Diabetes mellitus) und psychotischen Erkrankungen (z.B. Schizophrenien, Depressionen) auftreten. Deshalb ist es wichtig, die Symptome zunächst durch einen Arzt abzuklären, bevor eine Psychotherapie begonnen wird.

Im Grunde kann man unter folgenden Bereichen unterscheiden. Den Phobien (gerichtete Angst auf einen Stimulus), der Panikstörung (anfallsartige Angst die nicht vorhersehbar ist) und der generalisierten Angst (ständige übertriebe ängstliche Grundhaltung)

Anteil der Angststörungen in der Bevölkerung

Im Jahre 2010 litten über 10 Millionen Erwachsene (also fast jeder sechste!) in Deutschland an einer Angststörung.

Klicken Sie auf das Bild oder den Link um die Verteilung der einzelnen Angststörungen auf die Bevölkerung im Jahre 2010 zu sehen
Statistik der TU Dresden 2014
Quelle: Welt.de

Mögliche Ursachen einer Angststörung

Je nach Fachrichtung gibt es unterschiedliche Erklärungsmodelle zur Entstehung von Angststörungen. Aus Sicht der Verhaltenstherapie basiert die Angststörung auf erlerntes Verhalten und was erlernt wurde, kann auch wieder verlernt werden.
Die Verhaltenstherapie gilt allgemein als gut geeignet für viele Angststörungen.

In der Tiefenpsychologie werden die Gründe in frühkindlichen neurotischen Konfliktlösungen gesehen, was dazu führt, dass diese alten Verhaltensmuster auch im Erwachsenenalter Anwendung finden. In der Tiefenpsychologie wird versucht die Ursache zu ergründen. Die Tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie ist ein relativ langwieriges Verfahren bei der Behandlung von Angststörungen. Sie ist zudem weniger symptomorientiert als Verhaltens- oder Hypnotherapie

Was mich an der Hypnotherapie so begeistert ist die Möglichkeit durch verschiedene Herangehensweisen sowohl die Ursache zu finden, als auch das Verhalten zu beeinflussen. In der von uns praktizieren medizinischen Hypnotherapie verwenden wir teilweise auch Elemente aus der Verhaltenstherapie. Als weiteren Vorteil sehe ich, dass die Hypnotherapie relativ schnell Erfolge zeigen kann. Sowohl bei der Therapie als auch in der Selbstanwendung durch den Betroffenen helfen Entspannungsverfahren, die allgemeine Anspannung und Ängstlichkeit zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil der Hypnose, die ich gerne als Königsdisziplin der Entspannungsverfahren bezeichne.

Meiner Auffassung nach sind hauptsächlich drei Faktoren ursächlich für eine Angststörung:

Faktoren einer Angststörung:

  • Angststörung =

  • Vulnerabilität (Sensibilität, Verwundbarkeit, Verletzbarkeit)

  • +

  • Auslöser (z.B. die Angstsituation)

  • +

  • Aufrechterhaltene Verhaltensweisen (z.B. Vermeidungsverhalten)

Vulnerabilität

Viele Menschen haben bereits stark angstbesetzte Situationen oder Panikattacken erlebt, ohne deshalb eine Angststörung entwickelt zu haben. Manche Menschen reagieren aber im Alltag grundsätzlich eher ängstlich und reagieren auf Stress empfindlicher.

Durch ein leicht reizbares vegetatives Nervensystem kann eine Angstreaktion leichter ausgelöst werden. Auch die Erfahrungen, die der Mensch in seiner frühen Kindheit und Jugendzeit gemacht hat (Erziehung, Schule, Pubertät, Ausbildung, etc.) nehmen Einfluss auf die Empfindsamkeit und das Selbstwertgefühl. Diese sensiblen Charakterzüge können mit dazu beitragen z.B. eine soziale Phobie oder eine generalisierte Angststörung zu entwickeln.

Auslöser

Eine hohe Sensibilität alleine ist vielleicht eine Charaktereigenschaft aber noch lange keine Krankheit. Allerdings kann sie die Entstehung von Angsterkrankungen begünstigen, weil damit eine geringere Stresstoleranz einhergehen kann.

In Kombination mit einem oder mehreren massiven Auslösern im Lebensumfeld des Betroffenen, kann eine Angsterkrankung entstehen.

Diese Auslöser stellen im Grunde genommen Situationen und Erlebnisse da, die eine hohe Stressbelastung, bzw. Überforderung für den Betroffenen bedeuten. Dies können z.B. ein schwerer Autounfall, Trennung oder Tot eines geliebten Menschen, eine stark peinliche Situation, eine psychische Dauerbelastung, Berichte von schlimmen Ereignissen die dem Betroffenen Angst einflößen, etc. sein.

Wird der Stresspegel zu stark, kann es zu körperlichen Reaktionen führen, die der Symptomatik bei empfundener Angst entsprechen. Typische somatische (körperliche) Symptome sind z.B. Schwitzen, Zittern, erhöhte Unruhe, Nervosität, Herzklopfen, Atembeklemmungen, Schwindel, etc.

Der Stress wird somit als Bedrohung empfunden. Angst oder Panik entstehen. Ein wiederholtes Erfahren, dieser aufgrund von psychischer Überforderung entstandenen Ängste, kann sich dann zu einer Angststörung entwickeln.

Der Teufelskreis der Angst

Aufrechterhaltene Verhaltensweisen

Wer schon einmal eine starke Angstreaktion hatte, versucht zukünftig diese negative Erfahrung zu vermeiden. Das ist im Grunde genommen auch eine gesunde und vernünftige Strategie. Wir haben daraus gelernt und wissen um die Gefahr. Wir nutzen unser neues Wissen um unsere Gesundheit zu erhalten und das Überleben zu sichern.

Was ist aber, wenn wir diese Ängste in objektiv völlig ungefährlichen Situationen (z.B. Angstattacke beim Einkaufen im Supermarkt) erleben und deshalb anschließend nicht mehr alleine den Supermarkt betreten wollen?

Stellen Sie sich einmal vor, jemand ist völlig übermüdet, wird auf der Arbeit gemoppt und die Firma muss gerade Arbeitsplätze abbauen und er befürchtet davon betroffen zu sein, das Haus könnte evtl. nicht gehalten werden und mit der Ehefrau gibt es momentan auch noch ziemlich viel Stress.
Dieser gestresste Mann geht eines Tages in einen überfüllten Supermarkt einkaufen. Plötzlich entwickelt er aufgrund des körperlichen und psychisch instabilen Zustands typische Angstsymptome wie Schweißausbruch, Schwindel, Zittern der Hände, etc. Schließlich verliert er für kurze Zeit das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kommt ist ihm der Vorfall höchst peinlich. Er glaubt sein Zustand hänge mit den vielen Menschen in diesem Supermarkt zusammen.

Er möchte ähnliches nicht wieder erleben und vermeidet es zukünftig den Supermarkt zu betreten (Vermeidungsverhalten). Da große Menschenansammlungen auch an anderen Orten vorkommen, vermeidet er immer mehr Geschäfte, öffentliche Verkehrsmittel, Flughäfen, etc.

Dieses Vermeidungsverhalten, und somit auch die unbegründete Angst, weitet sich immer mehr aus und verhindert es somit positive Erfahrung hinsichtlich großer Menschenansammlungen zu machen.

Er isoliert sich immer mehr und verliert letztendlich seinen Arbeitsplatz. Seine Frau hat sich bereits von ihm getrennt.

Der Teufelskreis der Angst weitet sich immer mehr aus und das Vermeidungsverhalten fungiert als negativer Verstärker, denn ein negativer Reiz (sich in Menschenansammlungen zu begeben) wird vermieden.

Eine frühzeitige Psychotherapie hätte diese Entwicklung vermeiden können!

Symptome

Die Körperlichen Symptome unterscheiden sich nicht von denen bei der natürlichen, bzw. begründeten Angst. Die Symptomatik soll den Menschen auf eine Kampf- oder Flucht-Situation vorbereiten.

Aufgrund der drohenden Chronifizierung bei Angststörungen können noch weitere soziale und gesundheitliche Folgen langfristig hinzukommen. Bei Kindern zeigen sich die Angstsymptome häufig in Form von: Erstarren, Anklammern, Weinen oder Wutanfällen

Typische Symptome sind z.B.:

  • Der Körper wird in eine erhöhte Aufmerksamkeit versetzt, die Pupillen weiten sich und das Nervensystem generell empfindlicher (z.B. die Hör- und Seenerven)

  • Blutdruck und Herzfrequenz erhöhen sich, die Atmung wird schneller und flacher

  • Reaktionen wie, Zittern, Schwitzen, Schwindelgefühle, Atemnot, Erstickungsgefühle

  • Vermeidung von angstauslösenden Situationen, Objekten, etc.

  • Angst vor Kontrollverlust, Angst verrückt zu werden oder zu sterben

  • etc.

Soziale und gesundheitliche Folgen

  • Unfähigkeit, bestimmte Dinge allein zu bewältigen

  • Berufsunfähigkeit

  • Starke Abhängigkeit von Bezugspersonen

  • Depression

  • Substanzmittelmissbrauch (Alkohol, Beruhigungsmittel)

  • Soziale Isolation

  • Suizidgefahr

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